Eicher Oldtimer Traktoren kaufen

Die alpenblaue Traditionsmarke aus Bayern ist einer der Klassiker unter den deutschen Traktoren. Zwischen den 30er und 80er Jahren wurden knapp 150.000 Eicher Schlepper gebaut, wovon heute noch viele existieren. Wir blicken auf die lange und erfolgreiche Geschichte des Unternehmens zurück.

Die Geschichte von Eicher

Anfang in den 1930er Jahren

Josef Eicher sen. verkaufte in den 1930er Jahren Autos im bayrischen Forstern, nahe München. Von der Motoren- und Automobiltechnik begeistert begannen die Söhne Josef und Albert Eicher 1935 mit dem Bau eines eigenen Traktors. Als sie davon beflügelt 1936 die Firma Eicher gründeten waren Josef und Albert Eicher noch keine 30 Jahre alt.

Bei der Vorführung des Ur – Eichers bei benachbarten Höfen zeigten sich die Landwirte von Anfang an sehr interessiert. War es doch die Zeit als die motorisierte Technik auf vielen Höfen langsam Einzug fand. Nach der Entwicklung eines ersten Dieselschlepper-Models war Eicher 1937 sogar auf der DLG – Ausstellung in München vertreten. Die in blockbauweise produzierten Maschinen mit Fremdmotor der Marke Deutz etablierten sich schnell im regionalen Schleppermarkt.

Während des zweiten Weltkrieges

Während des zweiten Weltkrieges baute die Gebr. Eicher Motorenbau OHG schließlich auf Befehl der nationalsozialistischen Regierung Traktoren mit Holzvergaser-Motorentechnik, von denen nur noch eine Hand voll erhalten geblieben sind. Mitte der 1940er Jahre kam die Produktion aufgrund knapper Ressourcen schließlich zum Erliegen. Erst nach dem Krieg kam die Produktion langsam wieder in Schwung.

Aufschwung nach dem Krieg

Im Jahre 1948 konnte schließlich eine neue Traktorenbaureihe vorgestellt werden. Es war der Eicher ED 16/I. Dieser besaß nun einen im Hause Eicher selbstentwickelten Einzylinder Motor welcher 16 PS leisten konnte. Die große Besonderheit hierbei war die Luftkühlung, setzten die Motoren- und Traktorenbauer bis dahin noch auf die bewährte Wasserkühlung.

Eicher war somit weltweit die erste Firma die erfolgreich luftgekühlte Motoren einsetzte und damit großen Zuspruch erlangte. Die luftgekühlten Motoren bestachen durch viele Vorteile, da der Motor hierdurch deutlich kostengünstiger, wartungsfreier und übersichtlicher aufgebaut war. Zudem konnte das Kühlsystem im Winter nicht mehr einfrieren.

Wenig später machten es ihnen Traktorenbauer wie Deutz, Porsche, und viele Andere gleich und verzichteten auf eine Wasserkühlung. Durch die hohe Nachfrage folgten in den Folgejahren weitere ED (Eicher Diesel) – Modelle.

Ab den 1950er Jahren

1953 konnte bereits der 20.000 Eicher-Traktor fertiggestellt und verkauft werden. In Folge wirtschaftlichen Erfolgs und Aufschwungs kaufte Eicher Mitte 1951 die „Fahrzeug- und Maschinenbau GmbH“, kurz „Famag“. Hier sollten künftig Landmaschinen hergestellt werden, die passgenau auf die eigenen Modelle abgestimmt werden sollten.

So sollte künftig alles aus einer Hand an die Landwirte verkauft werden. Zu den produzierten Maschinen gehörten Pflüge, Miststreuer, Heuwender, Ladewagen und vieles Mehr. Alle diese Maschinen glänzten durch ausgeklügelte Systeme und markeneigene Patente. So konnte die Verteilerwalze des Miststreuers beispielsweise beliebig geschwenkt werden um das Streubild und die Menge zu steuern.

Lösung für kleine Farmen

Als Eicher Mitte der 1950er feststellte, dass es noch sehr viele Klein- und Kleinstbetriebe gab, die sich keine Mittelklasseschlepper mit rund 20 PS leisten konnten, wurde 1956 kurzerhand der EKL 11/2 vorgestellt. Dieser wurde durch einen 11 PS – Deutzmotor angetrieben und sollte ein für alle Mal die Pferde aus der Landwirtschaft verdrängen. Auch für Guts- und Großbetriebe baute Eicher in den 1950er Jahren bereits Traktoren die bis zu 60 PS leisten konnten.

Früh trennte sich Eicher von dem Einzylinder-Konzept und entwarf erst zwei-, dann Dreizylindermotoren. Auch ein Traktor mit permanentem Allradantrieb (ED 22) ist schnell in die Produktpalette aufgenommen worden. Dieser frühe Allrad-Vertreter mit vier gleichgroßen Reifen konnte sich aber vorerst nicht durchsetzen. Daran kann man erkennen, dass die Firma Eicher für große Innovationsleistungen und ständiges Überdenken der Produkte gekennzeichnet war. So wurde auch an Geräteträgern, Lastkraftwagen, selbstfahrenden Erntemaschinen und vielem Mehr gebastelt. Ein Objekt, welches heute noch auf Traktorentreffen fasziniert ist das Eicher-Rad. Dabei fährt der Eicher-Traktor aus eigener Kraft über Kopf durch einen 360°-Looping.

Eine weitere Besonderheit war der sogenannte Agri-Robot. War dies doch der weltweit erste selbstfahrende Automatikpflug. Durch den Landwirt platziert pflügte er das Feld von ganz allein, ohne dass jemand seine Arbeit überwachen musste. Das war in den 1960ern verblüffend und faszinierend zugleich, funktionierte das Ganze doch ohne Elektronik. Rein mechanisch, nur über Tasträder, erkennt der Agri-Robot am Vorgewende eine vom Bauern geschaffene Begrenzungsfurche und wendet sobald er diese erreicht hat. Leider hat sich auch diese Erfindung in der Landwirtschaft nicht durchsetzen können. Ganz Ähnlich wie der Eicher Eichus, eine Mischung aus Schubkarrenersatz, Gabelstapler und Hoflader für den Hofgebrauch.

Auch der Komfort des Bauern war den Bayern wichtig. Verfügten doch schon die frühen Eicher über gefederte Vorderachsen aus Blattfedern. In späteren Modellreihen auch über den von Eicher entwickelten Gesundheitssitz, der dem Gewicht des Fahrers angepasst werden konnte.

Erfolgreiche Raubtierreihe von Eicher

Ende der 1950er stellten die Brüder Eicher dann nach und nach die sehr bekannte Raubtierreihe mit Leopard, Panther, Tiger und Königstiger vor. Dem folgten später die Modelle Büffel, Mammut und Wotan, welcher bereits über einen sechs Zylinder Motor verfügte. Zu erkennen waren die Eicher auch jetzt noch an der markanten Farbgebung sowie den separaten Kühlluftkanälen für jeden Zylinder. Diese Baureihe war der absolute Durchbruch der Firma und so wurde die Raubtierreihe, abgesehen von kleineren Modifikationen und Facelifts knapp 20 Jahre lang produziert. Heute ist diese Modellreihe bei Sammlern sehr beliebt. Dies liegt an der Robustheit, dem einmaligen Klang der luftgekühlten Reihenmotoren, dem formschönen 60er Jahre Design und der tollen Farbgebung aus dem blau-grauen Farbton mit den feuerroten Felgen. Die großen Eicher die mit Reihenmotor ausgestattet sind haben zudem ein mächtiges Erscheinungsbild durch den sehr langen Radstand, der ihnen eine gute Straßenhaftung und eine hohe Geländegängigkeit bescheren.

Der Raubtierreihe folgten in den 1980ern schließlich Modelle mit vierstelligen Zahlenkombinationen, wie es auch bei der Konkurrenz zu dieser Zeit üblich war. Der größte unter ihnen war der 3145 Turbo mit stolzen 145 PS aus sechs Zylindern. Von diesem Modell wurden nur ganze 16 Exemplare gebaut. Kurz danach war nach über 150.000 produzierten Einheiten Schluss mit dem Traktorenbau.

Eicher geht in die Insolvenz

Am 6. März 1992 ging die Firma erstmals insolvent. Danach wurde die Eicher Landmaschinen Vertriebs GmbH gegründet, welche noch bis 2001 Schmalspurtraktoren für den Obst- und Gemüsebau produzieren ließ. Der Markenname Eicher ist aber in Indien bei Eicher Goodearth noch heute in Gebrauch.

Eicher Traktoren heute

Die Traktoren der Marke Eicher gehören somit in eine lange Reihe von interessanten deutschen Oldtimertraktorenherstellern. Der Charme des bayrischen Familienunternehmens, das traumhafte Design der 50er und 60er Jahre, die prächtige Farbgebung, die kraftanmutenden und respekteinflößenden Modellbezeichnungen der Raubtierreihe, sowie die Robustheit der Traktoren zeichnet diese Traktorenmarke ganz besonders aus. Besonders begehrt sind neben den Traktoren auch die Landmaschinen aus dem Hause Eicher. Runden sie doch das ganze Konzept ab und lassen die Herzen der Oldtimerfreunde bei Traktorentreffen höher schlagen. In Sammlerkreisen sind besonders die selten Vorkriegsschlepper und Allradtraktoren von Eicher beliebt, aber leider auch sehr teuer. Die Ersatzteilversorgung ist bei Eicher auch heute noch gut, so gibt es einige Ersatzteilhändler, die sich auf Eicher spezialisiert haben.

Eicher auf Online Classic World

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